Uran Report 2023/11 - Update
Die Kernkraft ist gerade hinsichtlich einer nahezu explodierenden Nachfrage nach CO²-freier Energie wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Doch ganz einfach auf Knopfdruck lässt sich sauberer Atomstrom nicht produzieren – vor allem dann nicht, wenn nicht genügend Ausgangsmaterial zur Verfügung steht. Dieses Ausgangsmaterial nennt sich Uran und der Preis dafür ging zuletzt durch die Decke. Der Uran-Spot-Preis, der nach Fukushima jahrelang in einem Bereich von weniger als 20 US$ je Pfund umherdümpelte, schaffte im September 2023 den Sprung über die Marke von 70 US$. Doch auch dieses Preisniveau dürfte nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu neuen Allzeithochs sein, denn die Angebots-Nachfrage-Situation verschärft sich gerade rapide!
Die vor wenigen Jahren noch gut gefüllten Lager der Energieversorger (Utilities) sind nahezu leergefegt, der Uran-Spot-Markt, der ohnehin nur einen Bruchteil der Nachfrage befriedigen kann, ist ausgetrocknet. Die beiden weltgrößten Uranproduzenten Kazatomprom und Cameco meldeten jüngst, dass ihre gesamte zu erwartende Produktion bis in 2025 hinein bereits „ausverkauft“ sei. Gleichzeitig haben es viele Utilities versäumt, rechtzeitig für Nachschub mittels entsprechender langfristiger Lieferverträge zu sorgen.
Das Ganze trifft auf ein Angebot, das bereits seit Jahren zwischen einem Viertel und einem Drittel der entsprechenden Nachfragemenge hinterherhängt. Dies ist in erster Linie auf – teilweise bereits seit Jahren – geschlossene Uranminen zurückzuführen, die zu Zeiten von Uranpreisen von um die 20 US$ geschlossen wurden und nicht binnen Tagen wieder hochgefahren werden können. Zudem sorgt gerade die höhere Nachfrage für Probleme bei der Uran-Anreicherung. Entsprechende Kapazitäten sind begrenzt und bei höherer Nachfrage können die Anreicherungszentrifugen nicht mehr so lange laufen um möglichst viel aus dem Ausgangsmaterial Uranhexafluorid „herauszupressen“. Das bedeutet, das Endprodukt ist weniger stark angereichert als noch vor wenigen Jahren. Dementsprechend steigt die Nachfrage der Utilities nochmals – technisch-bedingt – stark an.
Die eklatante Unterversorgung mit Uran, zuzüglich weiterer Probleme, wie beispielsweise der Tatsache, dass Russland gut 45% der weltweiten Uran-Anreicherungskapazitäten kontrolliert, eröffnet für interessierte Investoren exzellente Chancen, am Uranmarkt zu partizipieren.