Uran Report 2021 – Update 2
Der Uransektor weist allein für 2020 und 2021 ein Angebotsdefizit von rund 120 Millionen Pfund U3O8 auf. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die großen Uranförderer – allen voran Cameco und Kazatomprom - nach Jahren einer ineffizienten Überproduktion ihre Förderung drastisch zurückgefahren haben.
Hinzu kommen seit jüngerer Zeit finanzielle Big Player, wie Yellowcake plc und der Sprott Physical Uranium Trust, die in den vergangenen Monaten zusammen mehr als 40 Millionen Pfund U3O8 vom (Spot-)Markt saugten und das bestehende Angebotsdefizit damit zusätzlich anheizten.
Weiterhin schreitet die Entwicklung so genannter „Small Modular Reactors“ (SMR) schnell voran. Dabei handelt es sich um Kernspaltungsreaktoren, die kleiner als herkömmliche Reaktoren sind, in einer Fabrik hergestellt und dann an einen Montageort gebracht werden können. Unter anderem arbeitet auch eine Firma von Microsoft-Gründer Bill Gates an der Umsetzung solcher Reaktoren, von denen einer bereits in Schiffsform im Norden Russlands im Einsatz ist. Dadurch sollte in Zukunft ein gewaltiger Nachfrageschub für Uran entstehen, denn an der Kernkraft als einzigem Grundlast-fähigem, emissionsfreien Energieträger führt die kommenden Jahrzehnte kein Weg vorbei, will man die gesteckten Klimaziele rund um den Globus erreichen.
Alle drei wesentlichen Punkte zusammen (Angebotskürzung, Nachfragesteigerung durch physisch hinterlegte Fonds und andere Player, Ankündigung einer raschen Entwicklung und Etablierung von SMRs im Rahmen der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow) ließen den Uran-Spot-Preis merklich anziehen und auf ein Niveau von knapp 50 US$ je Pfund U3O8 steigen.
Dass dieser nicht schon längst komplett durch die Decke gegangen ist, liegt wohl an zwei wesentlichen Punkten. Erstens an den noch immer bestehenden Lagerbeständen, die seit der Fukushima-Katastrophe von vor 10 Jahren aufgebaut und noch nicht wieder vollständig aufgebraucht wurden. Und zweitens an den Haupt-Uran-Nachfragern, den weltweiten Kraftwerksbetreibern, die in den vergangenen Jahren versuchten, ihre Versorgung zum billigen Spot-Preis kurzfristig zu sichern. Angesichts eines überbordenden Angebotsdefizits dürften diese allerdings in Kürze zum Verhandlungstisch zurückkehren und die auslaufenden Verträge (etwa 75% der gesamten Nachfrage werden in Kürze nicht mehr vertraglich gesichert sein) neu verhandeln. Erste Anzeichen dafür sind bereits erkennbar. Bis dahin kaufen Produzenten, künftige Produzenten sowie Uranfonds den Spot-Markt leer und erhöhen damit den Druck auf die Versorgungsunternehmen.
Dieser Report liefert zahlreiche Informationen über den Uran-Sektor und bietet aufschlussreiche Interviews mit exklusiv ausgewählten Experten aus der Branche. Die Vorstellung einer Reihe interessanter Unternehmen, die sich für eine Spekulation auf steigende Uran-Preise eignen, vervollständigt den Report.